Den Lesern meines Blogs bzw. meiner Postings ist sicher aufgefallen, dass ich oft über die vielen EU-Regulierungen, v.a. über die Nachhaltigkeitsberichtpflicht (CSRD), geschrieben habe. Der Grund liegt auf der Hand: diese Richtlinien betreffen jetzt schon viele Unternehmen, und bald noch viel mehr. Sie müssen sich vorbereiten und kompetent machen. Und man könnte den Eindruck gewonnen haben, dass der Kern von Nachhaltigkeit das Schreiben von Nachhaltigkeitsberichten ist. – Mitnichten!
In meinem Prozessmodell ist Kommunikation bzw. Reporting der letzte von 5 Schritten. Zuerst geht es darum, zu wissen WOFÜR das Unternehmen steht (Mission, Grundauftrag), WO das Unternehmen steht (Status quo-Analyse), welche Ziele es hat (WAS es erreichen will), und WIE es diese umsetzen kann, will und oft auch muss.
Leider wird das Pferd oft beim Schwanz aufgezäumt: aufgrund einer Berichtspflicht oder Druck von Stakeholdern wird ein Nachhaltigkeitsbericht erstellt, obwohl die Grundlagen (eine ausformulierte und umgesetzte Strategie, welche Nachhaltigkeit integriert) dafür eigentlich fehlen. Das ist aufgrund des legislativen bzw. Stakeholder-Drucks zwar verständlich, aber trotzdem falsch.
Man vergibt sich dann, die Chancen, die in der Nachhaltigkeit liegen, zu nutzen (oder verliert viel Zeit). Denn diese sind vielfältig. Es gibt oft jede Menge Differenzierungsmöglichkeiten und Innovationschancen. Allein Circular Economy (Kreislaufwirtschaft) hat ein gewaltiges wirtschaftliches und Nachhaltigkeits-Potenzial! Dabei geht es einerseits um kreislauffähige Produkte, andererseits um neue Geschäftsmodelle. Denn CircularEconomy ist viel mehr als Recycling oder Abfallwirtschaft! (wie die R-Strategien auf meiner Seite aufzeigen).
Bei einem Nachhaltigkeitsprojekt geht es im Kern genau darum: welche Innovationschancen ergeben sich, wenn das Unternehmen sich gezielt nachhaltig(er) ausrichtet? Sehr oft kann man Effizienzpotenziale nutzen, Energie einsparen (und dadurch Treibhausgase reduzieren), Prozesse verbessern. Und: oft wird Nachhaltigkeit auf Umwelt reduziert – man vergisst dabei die anderen, genauso wichtigen Dimensionen: soziale/gesellschaftliche Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Nachhaltigkeit/Governance. Auch in diesen Dimensionen gibt es Vieles, was für das Unternehmen von großem Nutzen ist, etwa beim Thema Recruiting und Mitarbeiter:innen-Bindung.
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